Barfuß trainieren – Vorteile und Tipps

Lassen Sie die Schuhe im Schrank und trainieren Sie barfuß

Gruppe macht barfuß Sport

Barfuß trainieren, so heißt es, stärkt die Füße und ist gesund. Ist das Workout ohne Schuhe also tatsächlich sinnvoll? Welche Vorteile und Ausnahmen gibt es? Und wie fangen Sie am besten an? Lesen Sie hier alles, was Sie über das Barfußtraining wissen müssen.

Inhalt:

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Barfuß trainieren – die Vorteile für Sie

Dass die Idee, barfuß Sport zu machen, immer mehr Anhänger findet, hat verschiedene Gründe. Wenn Sie es richtig angehen, kann Barfußtraining

  • die Fußmuskulatur und das Fußgewölbe stärken.
  • die Körperhaltung verbessern.
  • das Gleichgewicht sowie die Balance trainieren.
  • die Sprunggelenke stabilisieren.
  • Verletzungen vorbeugen.
  • die Durchblutung der Füße verbessern und die Zehen beweglicher machen.
  • die Fähigkeit verbessern, Bewegungen, Ihre Körperhaltung und -spannung sowie die Position im Raum wahrzunehmen, ohne aktiv darüber nachzudenken – die sogenannte Propriozeption.

Wichtig:

Einfach loszulegen kann kontraproduktiv sein. Denn Ihre Füße müssen sich erst an das Training ohne Schuhe gewöhnen. Deshalb ist ein ausgiebiges und gezieltes Warm-up-Programm wichtig. Lesen Sie, wie Sie sich vor dem Laufen richtig aufwärmen.
    Interessante Fakten zu unseren Füßen:

  • Der Fuß ist komplex. Ein Meisterwerk. 20 unterschiedliche Muskeln, mehr als 100 Sehnen und Bänder, 28 Knochen und über 30 Gelenke arbeiten so zusammen, dass wir uns flüssig fortbewegen können.
  • 130.000 Kilometer müssten Sie laufen, um die Erde einmal zu umrunden – beziehungsweise tun Sie das. Denn jeder Mensch legt diese Distanz im Laufe seines Lebens drei Mal zurück und tätigt dabei 200 Millionen Schritte.
  • Insgesamt tragen unsere Füße an einem Tag durchschnittlich rund 2.520 Tonnen. Das entspricht ungefähr vier ICE Zügen.
  • Im Stand lasten drei Viertel unseres Körpergewichts allein auf der Ferse.
  • Die Achillessehne ist nicht nur maßgeblich für die Bewegung und Stabilität unserer Füße verantwortlich, sie ist vor allem sehr robust. Sie kann bis zu einer Tonne Gewicht tragen.
Frau und Mann laufen barfuß am Strand
Lassen Sie es ruhig angehen bevor Sie das erste Mal barfuß trainieren – Ihre Füße müssen sich erst an die andere Art der Belastung gewöhnen.

Welche Sportarten eignen sich für Barfußtraining?

Manche Sportarten eignen sich besonders gut für das Barfußtraining. Einige üben Sie von Natur aus ohne Schuhe aus, bei anderen brauchen Sie eine kleine Eingewöhnungsphase, um alte (Schuh-)Gewohnheiten abzulegen:

  • Barfuß joggen: Studien belegen, dass Barfußlaufen die Lauftechnik verbessern und die Fußmuskulatur stärken kann. Da die meisten Läufer dabei nicht über die Ferse rollen, sondern auf dem Vorfuß aufkommen, trainiert es außerdem die Sprungkraft. Sogar das Verletzungsrisiko soll sinken. Dennoch sollten Sie langsam anfangen. Die Fuß- und Wadenmuskulatur ist schlicht noch nicht an diese Herausforderung gewöhnt. Bei besonders schmerzempfindlichen Fußsohlen können Sie auch Barfußschuhe zum Training tragen.
  • Yoga, Pilates und Tanz: Alle drei Sportarten sind nicht nur prädestiniert für den Verzicht auf Schuhe, sie fordern ihn sogar – wenngleich es auch Tanzstile gibt, für die Sie auf blanke Sohlen verzichten. Grundsätzlich gilt gerade beim Yoga und Pilates, dass der direkte Kontakt der Füße mit dem Boden hilft, sich zu erden. Sie fühlen sich verwurzelt– das ist essenziell für beide Sportarten. Zudem stärkt das Barfußtraining den gesamten Bewegungsapparat sowie den Rücken und gibt Halt auf der Matte. Ein weiterer Punkt, der bei Pilates entscheidend ist: Manche Übungen würden in Schuhen nur einschränken. Barfuß zu tanzen, erhöht die Flexibilität und fördert ein intensives Körpergefühl.
  • Kraftsport: Bei Kraftübungen wie dem Kreuzheben oder Kniebeugen wollen Sie die gesamte Kraft über den Fuß auf den Boden übertragen. Der Kontakt soll möglichst stabil und direkt sein. Dick gedämpfte oder falsche Schuhe wären da hinderlich, weshalb einige Athleten tatsächlich barfuß trainieren. Sogar Arnold Schwarzenegger soll während seiner Bodybuilding-Workouts auf Schuhe verzichtet haben. Wichtig bleibt: Beginnen Sie immer langsam und tasten Sie sich behutsam an das Barfußtraining heran.
  • Training zu Hause: Das Workout in den eigenen vier Wänden eignet sich hervorragend für das Barfußtraining. Bei Cardio-Übungen wie Mountain-Climbers haben Sie beispielsweise intensiven Halt und können sich so voll und ganz auf die korrekte Ausführung der Bewegung konzentrieren. Auch das Workout mit dem Schlingentrainer lässt sich gut barfuß ausführen.

Darf ich barfuß im Fitnessstudio trainieren?

Grundsätzlich entscheidet jedes Fitnessstudio individuell im Rahmen seiner Hygienevorschriften, ob es Barfußtraining zulässt. Häufig sind für bestimmte Bereiche Schuhe vorgeschrieben. Fragen Sie am besten in Ihrem Studio nach, ob Sie Ihr Training auch barfuß ausführen dürfen.

Frau wärmt sich für das Barfußtraining auf
Nicht in jedem Fitnessstudio ist es erlaubt, barfuß zu trainieren.

Sportarten, bei denen Schuhe ein Muss sind

Nicht in jedem Sport bringt der Verzicht auf Schuhe einen Vorteil. Im Gegenteil. Manche Sportarten eignen sich nicht für das Barfußtraining. Richtungswechsel, abruptes Abstoppen, Halt für die Sprunggelenke, Zweikämpfe um den Ball oder Halt auf hartem Untergrund – all das sind Gründe, weshalb Schuhe bei folgenden Sportarten unverzichtbar sind:

  • Fußball
  • Handball
  • Tennis
  • Basketball
  • Volleyball
  • Hockey
  • Klettern

2 Tipps, um richtig barfuß Sport zu machen

Barfuß zu trainieren, funktioniert nicht von heute auf morgen. Damit Sie am Ende von den Vorteilen profitieren, statt Probleme zu bekommen, sollten Sie für den Anfang zwei Dinge berücksichtigen:

1. Gehen Sie es langsam an

Beim Joggen, aber auch beim Krafttraining ohne Schuhe gilt: Körper und Füße sind die Belastungen nicht gewöhnt. Um Überlastungen zu vermeiden, sollten Sie langsam beginnen und sich behutsam steigern. Läufer reduzieren ihr Laufpensum am besten deutlich, beispielsweise von drei auf eine Running-Einheit pro Woche. Auch die Distanz sollten Sie zurückschrauben: 10 bis 15 Minuten Laufen am Stück genügen für den Anfang. Zusätzlich empfiehlt sich ein Wechsel zwischen Barfußtraining und Läufen mit Schuhen.

Auch bei anderen Sportarten starten Sie zunächst mit 10 Minuten Training und lassen Übungen mit vielen Sprüngen weg. Wählen Sie dazu immer einen weichen Untergrund, Zum Beispiel drinnen eine Matte, beim Joggen den Waldboden, Strand oder Wiesen.

2. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers

Ihr Körper entscheidet. Er sendet Signale aus, die vermitteln, dass etwas nicht optimal läuft. Dazu zählt beispielsweise ein Brennen im Vorfuß zwischen zweiter und dritter Zehe oder am Längsgewölbe der Fußinnenseite. Beenden müssen Sie Ihr Workout deshalb nicht. Wenn Sie weiter barfuß trainieren möchten, können Sie eine dickere Matte als Unterlage ausprobieren. Der Schmerz ist weg? Sie können weitermachen. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, ziehen Sie Schuhe an.

Gruppe macht barfuß Pilates
Hören Sie beim Barfußtraining immer auf die Signale Ihres Körpers – empfinden Sie Schmerzen, legen Sie eine Pause ein.

Wann ist barfuß trainieren keine gute Idee?

Bestimmte Vorerkrankungen schließen es aus, dass Sie direkt barfuß Sport machen. In diesem Fall ist eine gezielte Kräftigung der Füße vor dem Training oder Lauf ohne Schuhe empfehlenswert. Zum Beispiel sollten Sie nicht barfuß trainieren, wenn Sie an einer der folgenden Fußerkrankungen leiden:

  • Spreizfuß
  • Hallux valgus
  • Hallux rigidus
  • Hallux limitus

Barfußtraining? Es kann sich lohnen

Ein Workout ohne Schuhe hat viele Vorzüge. Läufer verbessern ihren Stil. Auch Ihre Körperbeherrschung, die Durchblutung Ihrer Füße und Ihre Körperhaltung können Sie verbessern. Sogar Verletzungen können Sie vorbeugen – vorausgesetzt, Sie beginnen langsam und geben Ihren Füßen Zeit, sich an die neue Herausforderung zu gewöhnen.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema barfuß trainieren

In diesem Abschnitt beantworten wir häufig gestellte Fragen rund um Barfußtraining.

Kann man barfuß Sport machen?

Barfuß zu trainieren, ist möglich. In vielen Sportarten bringt es sogar Vorteile, beispielsweise in Form einer gestärkten Fußmuskulatur. Gleichzeitig gibt es einige Sportarten, darunter Fußball, Handball und Basketball, für die Sie Schuhe tragen sollten. Zudem ist es wichtig, zu Beginn nichts zu überstürzen und langsam mit dem Barfußtraining zu beginnen.

Was bringt es, barfuß zu gehen?

Zu den großen Vorteilen des Barfußgehens zählt eine gestärkte Fußmuskulatur. Zudem trainieren Sie Ihre Balance, verbessern Ihre Körperhaltung und können so sogar Verletzungen vorbeugen.

Ist es sinnvoll barfuß zu trainieren?

Ob ein Barfuß-Workout ratsam ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie der Sportart und der Intensität und Länge des Trainings. Bei Vorerkrankungen wie einem Hallux valgus oder einem Spreizfuß sollten Sie vorsichtig sein. Außerdem muss die Sportart für den Verzicht auf Schuhe geeignet sein. Wenn es jedoch keine ausschließenden Faktoren gibt, ist es angesichts der Vorteile sinnvoll, das Barfußlaufen zumindest auszuprobieren.

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