Sporttrainer werden – So geht’s!

Wissenswertes zu Ausbildung, Aufgaben und Gehalt von Trainern

Beruf Sporttrainer: ein Sporttrainer im Kreise seiner Mannschaft

Als Trainer reich werden? Informieren Sie sich in unserem Artikel, ob Millionengehälter außerhalb der Fußballbundesliga realistisch sind und wie man eigentlich Sporttrainer wird. Außerdem: Mladen Drijencic berichtet von seinem Weg zum Cheftrainer bei EWE Baskets Oldenburg und verrät, worauf es als Trainer wirklich ankommt.

Inhalt:

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Was sind die Aufgaben eines Sporttrainers?

Als Trainer arbeiten Sie in erster Linie mit den Sportlern zusammen. Gleichzeitig müssen Sie aber auch strategisch denken, um das Training so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Dabei gibt es verschiedene Arten von Sporttrainern, die sich auf unterschiedliche Bereiche und Zielgruppen spezialisieren. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Kategorien vor.

1. Teamsporttrainer

Teamsporttrainer arbeiten mit Gruppen oder Mannschaften in Teamsportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball oder Handball.

Aufgaben:

  • Entwicklung von Spielstrategien.
  • Leitung von Mannschaftstraining und Taktikbesprechungen.
  • Förderung von Teamgeist und Zusammenarbeit.
  • Beziehungen zu den Sportlern und anderen Vereinsmitgliedern (weitere Trainer, Funktionäre etc.) aufbauen.
  • Wettkämpfe begleiten.

Lernen und reflektieren: Das Beobachten und Reagieren sind die wichtigsten Aufgaben des Trainers. Als Trainer werten Sie Wettkämpfe aus und entwickeln Trainingsstrategien weiter.

Beispiele: Fußballtrainer, Basketball-Coach, Eishockeytrainer.

Tipp:
In unserem Magazin finden Sie Trainingstipps für verschiedene Mannschaftsportarten.

Basketball:

Fußball:
Handball:

Basketball-Strategie aufgezeichnet auf ein Papier
Neben der direkten Arbeit mit den Sportlern müssen Trainer das Training strategisch weiterentwickeln.

2. Einzelsporttrainer

Einzelsporttrainer unterstützen Athleten in individuellen Sportarten wie Tennis, Schwimmen, Leichtathletik oder Boxen.

Aufgaben:

  • Individuelles Technik- und Fertigkeitstraining.
  • Persönliche Betreuung und Leistungsoptimierung.
  • Mentale Vorbereitung auf Wettkämpfe.

Beispiele: Tennistrainer, Schwimmcoach, Lauftrainer.

Tipp:
In unserem Magazin bieten wir Ihnen hilfreiche Artikel für die Planung Ihres Radtrainings oder Lauftrainings.

3. Fitnesstrainer

Als Fitnesstrainer legen Sie den Fokus auf allgemeine körperliche Fitness, Muskelaufbau, Ausdauer und Gesundheit.

Aufgaben:

  • Erstellung individueller Trainingspläne.
  • Anleitung zu Kraft- und Cardiotraining.
  • Beratung in Bezug auf Ernährung und Lebensstil.

Beispiele: Personal Trainer, Gruppentrainer in Fitnessstudios.

Tipp:
In unserem Magazin finden Sie Fitness-Trainingstipps zu Low-Intensity-Intervalltraining, zum Workout mit dem Schlingentrainer oder zum effektiven Training mit der Kettlebell.

4. Rehabilitations- und Gesundheitstrainer

Rehabilitationstrainer unterstützen Menschen bei der Wiederherstellung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit nach Verletzungen oder Krankheiten.

Aufgaben:

  • Entwicklung spezieller Trainingspläne für Rehabilitation.
  • Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Ärzten.
  • Förderung von Beweglichkeit und Schmerzreduktion.

Beispiele: Reha-Trainer, orthopädischer Sporttrainer.

Tipp:
Infomieren Sie sich jetzt zu den besten Übungen für das Gesundheitstraining, wie dem Propriozeptivem Training oder dem Mobility Training.
Sporttrainer gibt ein Zeichen auf das Spielfeld
Trainer beobachten Wettkämpfe und entwickeln daraus Trainingsstrategien.

„Emotionen sind unbezahlbar“ – Basketballtrainer Mladen Drijencic im Interview

EWE Baskets Oldenburg Cheftrainer Mladen Drijencic
Mladen Drijencic

Mladen Drijencic – Cheftrainer bei EWE Baskets Oldenburg

Mladen Drijencic legte als Basketballspieler den Grundstein für seine Karriere als Trainer. Beim SC Bayer 05 Uerdingen spielte er aber nicht nur selbst, sondern war auch hauptamtlicher Trainer der Jugend- und ersten Herrenmannschaft des Vereins. Lange war er Cheftrainer des Erstligisten EWE Baskets Oldenburg und betreut seit 2024 die EWE Baskets Juniors.

Mladen Drijencic brennt für seinen Job. Wie er Trainer geworden ist, worauf es als Trainer ankommt und wie man dauerhaft erfolgreich bleibt – das hat er uns im Interview verraten.

Drijencics Karriereweg

1994, das war das Jahr, in dem Mladen Drijencic nach Deutschland kam. Sofort Trainer in der Bundesliga wurde er aber nicht. Bis dahin war es noch ein weiter Weg, auf dem er viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.

Angefangen hat er zunächst als Aushilfstrainer auf Honorarbasis. Das machte er, bis ihm die Vorstände eine hauptamtliche Tätigkeit als Trainer anboten und ihm damit nicht nur die Chance gaben, mit seiner Familie dauerhaft in Deutschland zu bleiben, sondern auch sich als Trainer zu etablieren.

Er selbst sagt: „Mein Weg war ein anderer als bei vielen anderen Trainern.“ Dennoch gibt es eine Sache, die jeder Trainer unbedingt mitbringen sollte: „Man braucht sehr viel Erfahrung, um sich auf den Leistungssport einzulassen. Ich habe zum Beispiel zwölf Jahre lang im Verein mit Amateuren gearbeitet. Erst nach dieser Arbeit, nach 12 Jahren, habe ich mich für den Leistungssport bereit gefühlt.“

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Sollte man vorher Sportler gewesen sein? – „Das ist extrem wichtig!"

Dass Mladen Drijencic Trainer im Basketball geworden ist, war natürlich kein Zufall. Als Spieler hat er bereits viel Erfahrung sammeln können, die ihm als Trainer zu Gute kommt: „Ganz wenige Trainer kommen an die Spitze des Trainerberufs, wenn sie nicht selbst im Leistungssport tätig waren. Es ist viel vorteilhafter, wenn man die Psychologie der Mannschaft, die Gesetze des Business und des Leistungssports kennt. Dann ist es viel leichter, als Trainer einzusteigen.“

Wie wird man ein guter Trainer?

Die Frage, wo er am meisten für seinen Trainerberuf gelernt habe, beantwortet Mladen Drijencic so: „Man bekommt in der Trainerausbildung Einsicht in die Trainermethodik, die Trainingssteuerung und fachliches Wissen. Das andere Wissen, das bekommt man nur durch Erfahrung. Lernen durch Anschauen, Lernen durch den Kontakt mit anderen Trainern, Lernen durch Lesen.“

Lachender Sporttrainer legt lachendem Spieler freundschaftlich Arm um die Schultern
Einfühlungsvermögen gegenüber ihrer Mannschaft ist ein wichtiges Attribut von Sporttrainern.

Besonders wichtig sind außerdem eine gewisse Menschenkenntnis und die Fähigkeit, alles im Blick zu behalten: „Passiert etwas um mein Team herum? Was geht den Spielern durch den Kopf? Wie sind die Beziehungen zwischen den Spielern, den Spielern und dem Trainer, den Spielern und dem Club?“

Herausforderungen für Trainer von Mannschaftssportarten

Eine besondere Herausforderung im Mannschaftssport sind die „unterschiedlichen Charaktere, Nationalitäten und das unterschiedliche Alter in einer Mannschaft. Und dann muss man versuchen, zu allen einen guten Draht zu haben.“ Im Einzelsport sei das etwas anderes. Allerdings hätte er als Trainer eines Teams mehr Möglichkeiten, in einen Wettkampf einzugreifen als bei einer Einzelsportart. So könne er beispielsweise Spieler einwechseln und mit verschiedenen Taktiken agieren.

Sporttrainer spricht mit seinem Team
Mannschaftssportarten ermöglichen den Trainern den Einsatz verschiedener Taktiken.

Das ist wichtig, um dauerhaft erfolgreich zu sein

Um dauerhaft erfolgreich zu sein, ist besonders eine Sache wichtig: „In keinem Moment unvorbereitet sein.“ Dass Trainer oftmals schnell wieder entlassen werden, habe dennoch unterschiedliche Gründe. In vielen Fällen liegt das nicht in den Händen der Trainer, zum Beispiel wenn „die Mannschaft nicht gut zusammengestellt wurde oder nicht harmoniert. Oder dass der Negativ-Trend trotz guten Willens des Trainers anhält.“ Letztlich gelte ein einfaches „Gesetz des Berufes“: „Es ist leichter, den Trainer zu wechseln als die Mannschaft.“

Um mit diesem Erfolgsdruck umzugehen, hat Mladen Drijencic sein ganz eigenes Credo: „Es ist egal, was passiert. Egal, ob Erfolg oder Misserfolg – ich selbst muss mit meiner Arbeit zufrieden sein, sodass ich mir nichts vorwerfen kann. Und wenn mir das gelingt, dann habe ich diesen Druck automatisch von mir weggenommen.“

„Der Sport lebt von Emotionen“

Trotz des Erfolgsdrucks ist der Trainerjob sein Traumjob: „Der Sport lebt von Emotionen. Jedes Training, jedes Spiel kann etwas Besonderes sein und in Erinnerung bleiben. Diese Emotionen sind unbezahlbar. Deshalb stellt sich immer die Frage, wie sehr der Trainer den Job liebt, in dem er arbeiten möchte.“

Angehenden Trainern möchte Mladen Drijencic außerdem noch mit auf dem Weg geben: „Es ist wichtig, dass man weiß, was man im Leben machen möchte und auch wie das Familienleben aussehen soll. Man sollte auch wissen, was man durch die Trainertätigkeit im Amateurbereich erreichen möchte. Möchte ich erstmal im Amateurbereich Erfahrung sammeln und dann versuchen, im Leistungssport mehr zu verdienen? Oder schlage ich ein normales Berufsleben ein und arbeite nebenbei auf Honorarbasis in einem Verein? Das ist etwas, das muss jeder Trainer von Anfang an für sich definieren.“

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Sporttrainer werden? – Der Weg zum Traumjob

Um Berufstrainer zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich ausbilden zu lassen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich für den Leistungssport qualifizieren.

Mit der Lizenz zum Trainieren

Sie wollen Trainer werden? Das müssen Sie wissen:

  • Die Trainerlizenz wird vom DOSB, dem Deutschen Olympischen Sportbund, ausgestellt.
  • Sie können eine Trainerlizenz im Breiten- oder Leistungssport machen.
  • Mit der Trainerlizenz spezialisieren Sie sich auf eine bestimmte Sportart.
  • Im Leistungssport können Sie auch ein Trainer-Diplom an der Trainerakademie Köln machen.

Schon gewusst? 2024 waren laut DOSB-Bericht 564.000 Trainer- und Übungsleiterlizenzen im Umlauf. Trainer und Übungsleiter in deutschen Sportvereinen sind überwiegend männlich, mit einem durchschnittlichen Alter von 45 Jahren. Ihr Bildungsniveau liegt über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung: Mehr als ein Drittel von ihnen besitzt einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss.

OSBD-Lizenzsystem für Sporttrainer
Der OSBD unterteilt die Trainerausbildung im Leistungssport in vier Lizenzstufen.

Mit dem Studium zum Berufstrainer

Nach dem Motto „viele Wege führen zum Ziel“ ist es auch möglich, dass Sie mit einem Hochschulabschluss in Sportwissenschaft mit pädagogischem Anteil und/ oder Leistungssportbezug in den Trainerberuf starten. Eine Kombination mit der DOSB-Lizenz wird allerdings empfohlen.

Eine ausführliche Liste mit Studiengängen im Sportbusiness finden Sie bei sport-studieren.de oder hochschulkompass.de.

Sporttrainer-Gehalt abseits der Fußballbundesliga

Sportgehälter: Miniaturfußball liegt auf Geldstapeln
Trainer in der Fußballbundesliga verdienen oftmals Millionen im Jahr.

Die Gehaltsfrage für Trainer ist nicht einfach zu beantworten. Unbestritten findet man jedoch im Fußball die Großverdiener unter den Trainern. Jupp Heynckes führt dabei die Liste der Top-Gehälter an. Er verdient laut ran.de 12 Millionen Euro im Jahr.

Auch Mladen Drijencic bestätigt uns im Interview: „Die Gehälter in der Fußballbundesliga und im Basketball sind nicht vergleichbar. Es ist immer die Frage, wie groß ein Verein ist. Man kann normal leben, großes Geld verdient man aber nicht.“ Das liegt insbesondere daran, dass die Mittel der Amateurvereine begrenzt sind. Sie sind auf die Mitgliedschaftsbeiträge und Sponsorengelder angewiesen, mit denen sie auch die Trainergehälter stemmen müssen.

Von Millionengagen können die meisten Trainer nur träumen. Denn ein Großteil arbeitet ehrenamtlich oder nebenberuflich bei regionalen Sportvereinen. Rund 80 Prozent der Trainer und Übungsleiter sind ehrenamtlich tätig, während etwa 16 Prozent ihre Arbeit nebenberuflich ausüben. Lediglich 4 Prozent gehen der Tätigkeit hauptberuflich nach. Der Anteil der Männer ist bei den ehrenamtlich Tätigen höher, während Frauen anteilig häufiger nebenberuflich tätig sind. Bei den hauptberuflichen Trainerinnen und Übungsleiterinnen ist die Geschlechterverteilung ausgewogen. Wird das Engagement zum Vollzeitjob, verdienen Sporttrainer in Deutschland durchschnittlich 42.923 Euro brutto pro Jahr (Stand Januar 2025).

Weitere Berufe in der Sportbranche

Wenn Ihr Herz für den Sport schlägt, Sie gerne mit Menschen zusammenarbeiten und taktisches Geschick mitbringen, steht Ihrer Karriere als Trainer nichts mehr im Wege. Wenn Sie sich für die Sportökonomie interessieren, könnte auch der Beruf des Sportdirektors oder des Sportmanagers interessant für Sie sein. Oder Sie befassen sich lieber mit der wissenschaftlichen Seite des Trainings? Dann hat der Trainingswissenschaftler definitiv Potential, Ihr Traumjob zu werden!

Als Sporttrainer planen Sie nicht nur das Training, sondern werden auch in die Auswahl der Ausstattung einbezogen. Zusammen mit dem Sportmanager berät sich der Trainer über Farben, Materialien oder Designs, die den sportlichen Anforderungen entsprechen. Im owayo-Shop finden Sie dafür die passenden Trikots für Basketball, Fußball, Handball, und Co. zum selbst designen.

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Bildnachweis: Titelbild:Mladen Drijencic, Bild 2: gettyimages/skynesher, Bild 3 bis 6: Mladen Drijencic, Bild 7: owayo, Bild 8: gettyimages/stevanovivigor