Para-Eishockey

Das Wichtigste zu Spielregeln, Ausrüstung & Co.

Eishockey-Puck liegt auf Eis

Rasant, turbulent und körperbetont – das ist Para-Eishockey. Die inklusive Sportart ist an das klassische Eishockey angelehnt. Der große Unterschied: Die Spieler bewegen sich auf einem Schlitten und mithilfe von zwei kurzen Schlägern fort. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Para-Eishockey funktioniert, wer es spielen kann und welche Regeln auf dem Spielfeld gelten.

Inhalt:
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Para-Eishockey: Was ist das?

Para-Eishockey ist die inklusive Form des klassischen Eishockeys. Die Sportart richtet sich primär an Menschen mit Beeinträchtigungen an den unteren Extremitäten. Der große Unterschied zum klassischen Eishockey: Para-Eishockey wird nicht auf Schlittschuhen, sondern im Sitzen auf einem Schlitten gespielt. Die Spieler nutzen dabei zwei Schläger mit Spikes zur Fortbewegung und zur Puck-Führung. Auf dem Spielfeld geht es beim Para-Eishockey rasant und körperlich zu – daher ist der Sport nichts für zarte Gemüter, aber umso spektakulärer für die Beobachter auf den Zuschauerrängen.

Die Geschichte des „Sledge-Eishockeys“

Bis zum Jahr 2016 war die inklusive Eissportart noch als „Sledge-Eishockey“ bekannt. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Schlitten-Eishockey“. Anschließend erfolgte die offizielle Umbenennung in „Para-Eishockey“.

Doch seit wann gibt es das „Sledge-Eishockey“ und wer hat es erfunden? Die Wurzeln des Schlitten-Eishockeys liegen in den 1970er Jahren. Die erste Form der Sportart wurde in Schweden gespielt. Die Entstehung geht auf eine Gruppe von Menschen zurück, die trotz ihrer Beeinträchtigungen weiter Hockey spielen wollten. Sie bauten sich also improvisiertes Equipment, samt Schlitten und Schlägern, und spielten auf einem See südlich von Stockholm.

Die Sportart verbreitete sich mit der Zeit auch über die schwedischen Grenzen hinweg und viele Länder auf der ganzen Welt gründeten ihre eigenen Teams. Im Jahr 1994 war Para-Eishockey erstmals Teil der Winter-Paralympics in Lillehammer (Norwegen). Insgesamt fünf Teams traten zu dem Wettbewerb an, wobei sich das Erfinderland Schweden die erste Goldmedaille sicherte. Auch als im Jahr 1996 die erste Weltmeisterschaft stattfand, ging der Gastgeber Schweden als Sieger hervor. Nach und nach hat sich das „Sledge-Eishockey“ zu einer der beliebtesten Sportarten im Behinderten-Teamsport entwickelt und zieht zahlreiche Zuschauer in seinen Bann.

Das folgende Video zeigt, wie Para-Eishockey in der Praxis aussieht:

Para-Eishockey heute: Ligen & Wettkämpfe

Im internationalen Para-Eishockey sind die WM und Winter-Paralympics die bedeutendsten Wettkämpfe. Zusätzlich fanden mehrfach Europameisterschaften statt, bei denen auch die deutsche Para-Eishockey-Nationalmannschaft große Erfolge feiern konnte. So erreichten sie im Jahr 2005 sogar den ersten Platz bei der EM in Tschechien. Eines der erfolgreichsten Teams kommt heute aus den USA – sie sicherten sich bereits fünf von acht Titeln im Para-Eishockey bei den Paralympics.

Seit dem Jahr 2000 gibt es in Deutschland eine offizielle Para-Eishockey-Liga (DPEL). Die deutsche Para-Eishockey-Nationalmannschaft wurde im Jahr 2002 gegründet. Generell ist die Sportart über den Deutschen Rollstuhl-Sportverband e. V. (DRS) organisiert. Neben dem nationalen Spielbetrieb gibt es auch zahlreiche Angebote für Hobbysportler. Die Vereinslandkarte des DRS gibt Aufschluss über Vereine, die einen aktiven Spielbetrieb anbieten. Anfänger können die Sportart bei vielen Vereinen in Schnuppertrainings testen und dafür die vorhandene Leihausrüstung nutzen.

Lesetipp: Auch Eishockey selbst hat eine lange Geschichte. Lesen Sie in unserem Magazin, wie sich die Eishockey WM von früher bis heute entwickelt hat.

Welche Ausrüstung nutzen Para-Eishockey-Spieler?

Der größte Unterschied beim Para-Eishockey im Vergleich zum klassischen Eishockey liegt in der Ausrüstung. Die Spieler sitzen auf einem Schlitten und bewegen sich mithilfe von zwei kurzen Schlägern fort. Der Bewegungsablauf erinnert dabei an den Skilanglauf.

  • Der Schlitten besteht aus einer Sitzschale, dem Rahmen und dem Kufenblock. Jeder Schlitten ist individuell auf den Spieler und die Art seiner Behinderung angepasst. Zusätzlich sind die Spieler über Gurte fest am Schlitten fixiert – das verringert das Verletzungsrisiko. Das Lenken erfolgt hauptsächlich durch Gewichtsverlagerung, weshalb Para-Eishockey-Spieler über einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn und gute Oberkörperstabilität verfügen sollten.
  • Beim Para-Eishockey nutzt jeder Spieler zwei Schläger, die gleichermaßen der Fortbewegung, wie auch der Führung des Pucks dienen. Die Schläger sind im Vergleich zum regulären Eishockey bedeutend kürzer und haben einen flacheren Winkel. An einem Ende befinden sich Spikes, mit denen sich die Spieler vom Eis abstoßen. Die andere Seite dient dazu, den Puck zu spielen.
  • Darüber hinaus tragen Para-Eishockey-Spieler Schutzkleidung, die der Ausrüstung des klassischen Eishockeys stark ähnelt. Sie dient in erster Linie dazu, die Spieler vor dem schnellen Puck zu schützen. Falls Sie sich ein eigenes Trikot zum Trainieren oder Applaudieren kaufen möchten, dann schauen Sie gern in unserem Shop vorbei und gestalten Sie Ihr individuelles Eishockey-Trikot selbst.

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Der Torwart, oder auch Goalie genannt, hat als einziger Spieler der Mannschaft eine etwas andere Ausrüstung. Sein Schlitten verfügt in der Regel über Kunststoff-Kufen, sodass er sich auch zur Seite bewegen kann. Im Gegensatz zu den Feldspielern nutzt er nur einen Schläger. Auf der anderen Seite trägt er eine Fanghand, mit der er den Puck fängt. Eine Maske schützt seinen Kopf vor Verletzungen durch den Puck.

Wer kann Para-Eishockey spielen?

Para-Eishockey richtet sich primär an Menschen, die eine Behinderung in den unteren Extremitäten haben. Dazu gehört beispielsweise eine Querschnittslähmung oder Amputation. Grundsätzlich können Männer und Frauen sowie junge und alte Menschen die Sportart ausüben. Auf nationaler Ebene dürfen sogar Menschen ohne Behinderung mitspielen.

Dennoch gibt es einige Eigenschaften, die Para-Eishockey-Spieler mitbringen sollten. Zunächst müssen sie den sicheren Umgang mit den Sportgeräten beherrschen beziehungsweise erlernen. Außerdem sollten sie körperlich fit und belastbar sein sowie über ein gutes Reaktionsvermögen, Schnelligkeit und Teamgeist verfügen.

Was sind die Spielregeln beim Para-Eishockey?

Beim Para-Eishockey spielen jeweils sechs Spieler pro Team auf dem Feld. Darunter fallen Stürmer, Verteidiger und der Torwart. Das Spiel dauert 3 x 15 Minuten. Bei einem Unentschieden am Spielende folgt in der Regel eine fünfminütige Verlängerung mit jeweils fünf Spielern im Suddendeath-Modus, sodass das erste Tor über Sieg und Niederlage entscheidet. Sollte nach der Verlängerung immer noch Gleichstand herrschen, gibt es ein Penalty-Schießen.

Das Spielfeld besteht aus einer Eisfläche von circa 30 x 60 Metern und ist somit mit dem regulären Eishockeyfeld identisch.

Grundsätzlich gibt es auch bei den Regeln im Para-Eishockey fast keine Unterschiede zum klassischen Eishockey. Ziel ist es, den Puck in das gegnerische Tor zu befördern. Wer am Spielende die meisten Tore erzielt hat, der gewinnt. Dabei geht es oftmals sehr rabiat zu, denn auch beim Para-Eishockey sind Bodychecks erlaubt.

Erfahre in unserem Magazin, welche Regeln beim Eishockey gelten, welche Positionen es auf dem Spielfeld gibt und was die wichtigsten Strafen und Fouls sind.

Zusammenfassend erklärt das folgende Video das Wichtigste zum Para-Eishockey:

Eishockeytrikots individuell gestalten

Para-Eishockey ist in jeder Hinsicht eine spannende und spektakuläre Sportart. Dabei ist es egal, ob Sie selbst auf dem Eis sind oder von den Zuschauerrängen aus applaudieren – mit einem individuellen Trikot wird das Sporterlebnis gleich viel intensiver. In unserem 3D-Konfigurator gestalten Sie Eishockey-Trikots ganz nach Ihren Wünschen und Vorlieben, schauen Sie also gern vorbei.

Übrigens: Wenn Sie noch mehr zu inklusiven Sportarten erfahren möchten, dann empfehlen wir Ihnen unsere Magazin-Artikel zum Rollstuhl-Basketball oder zu Goalball.

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Bildnachweis: Titelbild: johnalexandr/stock.adobe.com; Bild 2: Fxquadro/stock.adobe.com