Mountainbiken im Winter
Fahrtechnik-Guide und Checkliste für das Biken im Schnee
Beim Mountainbiken im Schnee erleben Sie Trails aus einer völlig neuen Perspektive. Damit Sie trotz Glätte und Kälte sicher unterwegs sind, gibt es einiges zu beachten. Wir erklären in diesem Artikel, wie sich die Fahrtechnik beim Mountainbiken im Winter unterscheidet und welches Equipment auf Ihrer Tour nicht fehlen sollte.
Inhalt:
- Die richtige Fahrtechnik beim Mountainbiken im Schnee
- MTB im Winter: Checkliste für Ausrüstung, Pflege & Co.
- Mountainbiken im Winter: Probieren Sie es aus
Die richtige Fahrtechnik beim Mountainbiken im Schnee
Der Winter ist da! Das muss aber nicht automatisch das Ende Ihrer Mountainbike-Saison bedeuten. Mit der richtigen Fahrtechnik und geeigneter Ausrüstung erobern Sie mit dem MTB auch im Winter die Trails. Wenn Sie öfters im Schnee unterwegs sind, lohnt sich vielleicht sogar die Anschaffung eines Fatbikes. Dieses Bike hat besonders dicke Reifen und ist ideal für Touren durch Schnee, Sand oder Schlamm geeignet.
Wichtig:
In jedem Fall sollten Sie sich daher mit Kleidung ausstatten, die Sie vor der Kälte schützt. Entdecken Sie in unserem Shop Radkleidung für den Winter, die Sie in unserem 3D-Konfigurator nach Belieben individualisieren können.
Neben der richtigen Kleidung kommt es beim Mountainbiken im Schnee und bei Glätte auch darauf an, die Fahrtechnik den Bedingungen anzupassen. Generell sollten Sie nicht zu hohe Ansprüche an Ihre Leistung setzen, denn auf rutschigem Untergrund können Sie nicht dasselbe Niveau erreichen wie im Sommer. Wir verraten Ihnen im Folgenden einige Tricks in Sachen Haltung, Bremsen und Co., die Ihnen das Mountainbiken im Winter erleichtern.
Grundhaltung
Wenn Sie im Winter mit dem MTB unterwegs sind, besteht eine große Herausforderung darin, dass Grip und Traktion auf Eis, Schnee oder matschigen Untergründen deutlich geringer sind. Daher ist es umso wichtiger, den richtigen Körperschwerpunkt zu finden und nicht zu verkrampfen.
Beim Fahren über tieferen Schnee oder andere weiche Oberflächen sollten Sie auf geraden Strecken das Körpergewicht stärker nach hinten verlagern, sodass mehr Grip auf dem Hinterrad entsteht. Diese Position ermöglicht, dass Sie besser reagieren können, wenn das Vorderrad im Schnee einsinkt.
Kurven
Besonders heikel ist das Fahren von Kurven beim Mountainbiken im Schnee. Hier besteht die Gefahr, dass Ihr Bike trotz der Lenkbewegung nicht um die Kurve kommt oder zur Seite wegrutscht. Auch hier kommt es auf die richtige Körperhaltung an:
- Reduzieren Sie die Geschwindigkeit rechtzeitig vor der Kurve und halten Sie den Fuß auf der Kurveninnenseite bereit zum Abfangen, falls Sie wegrutschen.
- Der Blick sollte immer in Richtung des Trailverlaufs zeigen und der Körper entsprechend eingedreht sein.
- Beim Kurvenfahren sollten Sie den Körperschwerpunkt auf beide Reifen verteilen. In der Kurve müssen Sie dann den Druck auf das Vorderrad etwas erhöhen, damit ausreichend Grip für die Lenkbewegung vorhanden ist.
- Wenn Sie Ihr Bike in die Kurve neigen, befindet sich das Pedal der Kurveninnenseite oben, sodass es nicht am Boden einhakt. Das Körpergewicht liegt dabei vor allem auf der Pedale der Kurvenaußenseite und übt dort Druck aus.
Bremsen
Wer auf dem MTB im Winter falsch bremst, kann schnell auf der Nase landen. Die Bremswirkung ist auf rutschigen Oberflächen grundsätzlich deutlich geringer als bei trockenen Untergründen. Da das Vorderrad eher zum Ausbrechen neigt, liegt der Fokus auf der Hinterradbremse. Während Sie das Gewicht vor allem auf dem hinteren Reifen halten, nutzen Sie dosierte Bremsschübe und bremsen vorsichtig – das erfordert ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl.
Vollbremsungen dagegen sind bei Schnee und Eis nicht sinnvoll. Achtung auch bei Eisplatten: Hier sollten Sie, wenn möglich, am besten komplett auf Bremsen und Lenken verzichten.
Uphill
Sie möchten mit Ihrem MTB bei Schnee bergauf fahren? Auch das ist möglich! Wenn Sie mit einem E-MTB unterwegs sind, sollten Sie eine geringe Unterstützungsstufe einstellen. So bringt der Motor nicht zu viel Kraft auf, denn dadurch würde das Hinterrad eher durchdrehen. Wie beim Kurvenfahren ist auch hier die Gewichtsverteilung wichtig. Bei Uphill-Fahrten benötigen Sie viel Grip auf dem hinteren Reifen, daher sollten Sie am besten auf dem Sattel sitzenbleiben. Die Ellenbogen befinden sich dicht am Körper und die Schultern sind nach vorne gebeugt.
Wheelie
Fortgeschrittene Biker können sich im Winter an einem Wheelie versuchen. Für den Trick sollten Sie Ihr MTB mit Spikereifen und idealerweise etwas breiteren Reifen ausstatten. So geht’s:
- Wählen Sie einen mittleren Gang, damit ausreichend Tretwiderstand vorhanden ist.
- Bringen Sie die Schultern dicht zum Lenker und beugen Sie die Arme.
- Ziehen Sie den Oberkörper kraftvoll weg vom Lenker und heben Sie das Vorderrad an.
- Gleichzeitig treten Sie in die Pedale, bringen das Gewicht nach hinten und strecken die Arme.
- Halten Sie das Gleichgewicht, indem Sie in die Pedale treten oder mit der Hinterradbremse bremsen.
MTB im Winter: Checkliste für Ausrüstung, Pflege & Co.
Mit dem MTB im Winter ohne die richtige Ausrüstung – das kann ziemlich unangenehm werden. Denn Kälte, Dunkelheit und Co. machen Ihnen einen Strich durch die Rechnung, wenn Sie nicht richtig vorbereitet sind. Wir haben eine Checkliste vorbereitet, die kurz und knapp zusammenfasst, worauf Sie bei Ihrer winterlichen MTB-Tour achten sollten. Weitere nützliche Tipps erhalten Sie in unserem Magazin-Artikel „Radsport im Winter“.
- Tragen Sie Kleidung nach dem Zwiebelprinzip, also mehrere Schichten übereinander, die Sie nach Bedarf an- und ausziehen können. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre Kleidung atmungsaktiv und wasserfest ist. Mit MTB-Winterschuhen und wasserdichten Socken behalten Sie trotz der Kälte warme Füße.
- Durch die kalte Luft werden Ihre Atemwege schnell trocken. Daher sollten Sie sich mit einem Schlauchschal oder Multifunktionstuch schützen, den Sie über Mund und Nase tragen.
- Beim Mountainbiken im Winter sind Snacks, die bei Minusgraden nicht einfrieren, und eine Thermosflasche mit Tee die ideale Verpflegung für unterwegs.
- Nehmen Sie Hilfsmittel zur Navigation mit. Da Ihr Handy im Winter schneller an Akku verliert, sollten Sie zusätzlich eine Powerbank, ein GPS-Gerät oder sogar eine Karte mit Kompass einpacken.
- Verzichten Sie im Winter auf Experimente! Fahren Sie besser auf bekannten Trails und planen Sie einen zeitlichen Puffer ein, um nicht im Dunkeln den Weg nachhause suchen zu müssen.
- Bei Schnee und Eis sorgen Spikereifen für mehr Sicherheit. Auf schlammigen Böden dagegen sind Schlammreifen mit langen Stollen eine gute Wahl. Tipp: Senken Sie den Reifendruck Ihrer Winterreifen etwas, um mehr Grip zu haben.
- Im Winter sind Flat-Pedale in der Regel die bessere Option, denn im Vergleich zu Klick-Pedalen können Sie sich schneller abfangen, falls Sie ins Rutschen geraten.
- Natürlich sollte in der dunklen Jahreszeit die richtige Beleuchtung an Ihrem Bike nicht fehlen. Rüsten Sie Ihr MTB für den Winter außerdem mit Schutzblechen aus, denn es kann schnell mal schlammig werden.
Tipp:
Mountainbiken im Winter: Probieren Sie es aus
Sie möchten eine neue Herausforderung? Dann ist das Mountainbiken im Winter genau das Richtige! Auf verschneiten und matschigen Trails stellen Sie Ihre Fähigkeiten auf die Probe und feilen an Ihrer Technik. Damit auch dem Spaßfaktor nichts im Weg steht, sollte die passende Kleidung für kalte Tage nicht fehlen. Entdecken Sie in unserem Shop individualisierbare Radkleidung für den Winter – von Radtrikots und Jacken bis hin zu Radhosen.
Übrigens: In unserem Magazin geben wir Ihnen weitere Tipps und Ideen rund um winterliche Touren:
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